Eine Zusammenarbeit mit David Richter, Simon Vincent und Studenten der Medienwissenschaft Bayreuth. 

Body Sounds ist ein innovatives und audio-visuelles Projekt, welches das Verhältnis zwischen Mensch und Maschine aus ästhetischer Perspektive untersucht. Der entstehende Film basiert auf Körperklängen sowie der Darstellung des menschlichen Körpers auf zwei Ebenen: Der Video-Bildebene und einer digitalen Bildebene, die durch visualisierte Sensordaten generiert wird. Hierbei trifft Körperlichkeit auf digitale Visualisierung.
Dazu bedienen wir uns der Synthese von Ton, klassischem Video und epistemischen Bilddaten, die den Körper mit einem Tiefensensor digital vermessen.

Zunächst nehmen wir im Tonstudio Geräusche auf, die mit dem menschlichen Körper erzeugt werden. Basale tonale Ausdrücke, wie Klatschen, Summen oder Kratzen werden aufgezeichnet. Diese werden nach und nach rhythmisch miteinander kombiniert und anschließend digital verfremdet - es entsteht ein abstraktes, computergeneriertes Orchester.

Passend dazu verfilmen wir die Entstehung der Geräusche und betten in einer zweiten Ebene das visualisierte Sensorbild ein. Hierfür nutzen wir eine Kinect Kamera, die den Raum in drei Dimensionen erfasst. Jeder Punkt des menschlichen Körpers erhält somit eine XYZ-Koordinate, die wir anschließend in einem 3D-Programm auswerten und im nächsten Schritt in ein Bild umwandeln. In der Postproduktion haben wir volle Kontrolle über jeden Kamerawinkel und jedes noch so kleine Detail, dank der vollständigen Erfassung der Körperoberfläche.

Es entsteht ein Dreiklang aus zunächst ur-menschlichen Ausdrucksweisen, der nach und
nach in eine künstliche Klangwelt überführt wird. So drückt sich das Spannungsverhältnis
zwischen organischem und digitalem in Bild und Ton als extremer Gegensatz aus, der zum Ende des Videos hin harmonisiert wird und auf seinen Ursprung zurück geführt werden kann.
Wir fragen, wie der Mensch im Zeitalter der digitalen Reproduktion als ganzheitliches Wesen erfasst werden kann. Der Begriff des Deus ex machina mag einem in den Sinn kommen. Doch wir wollen nicht die Übermacht der Digitalität und die damit einhergehende Dialektik des Übermenschen in den Vordergrund stellen, sondern ein modernes Verhältnis von Mensch und Computer als vernetzte Einheiten in einer digitalisierten Welt zeigen. Vereinfacht gesprochen wollen wir den Stand der Dinge hinsichtlich Videoproduktion zeigen und einen Ausblick in die Zukunft wagen, in der sich die Grenze zwischen Realität und Digitalität vermischt, wo menschliches und technisches immer mehr ineinander übergehen.

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